Hallux valgus

Das häufigste und wohl auch bekannteste Krankheitsbild im Bereich des Fußes ist der Hallux valgus (Ballenzehe). Er ist bedingt durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Faktoren, welche zu einer zunehmenden Achsabweichung der Großzehe nach außen (lateral) führen. Diese bedingt dann Beschwerden, zum einen als direkte Druckproblematik medial über dem Großzehengrundgelenk und zum anderen Beschwerden während des Abrollens, bzw. unter der Belastung. In den fortgeschrittenen Stadien kommt es auch zu Veränderungen der Kleinzehen im Sinne von Hammer- oder Krallenzehen, sowie insbesondere zu Druckbeschwerden an der Fußsohle, im Bereich des 2. und 3. Mittelfußköpfchens (Metatarsalgie). Im Spätstadium kann es dann zu einer schmerzhaften Arthrose, bzw. einem Gelenkverschleiß mit deutlicher Einschränkung der Beweglichkeit des Großzehengrundgelenkes kommen.

Behandlungsmöglichkeiten:

In Abhängigkeit des Ausmaßes der Veränderung, bzw. Fehlstellung erfolgt die Therapie zunächst mit orthopädischen Einlagen, entsprechenden Hallux valgus Schienen, bzw. angepasstem Schuhwerk. Weiterhin spielt die Physiotherapie mit Beübung der fußeigenen Muskulatur eine wichtige Rolle. Kommt es hierunter zu keiner Beschwerdeverbesserung oder Beschwerdefreiheit, muss die Notwendigkeit einer operativen Korrektur überdacht werden.

Operationen:

Es gibt eine Vielzahl an Operationstechniken, die sich unter anderem an der Ausprägung der Fehlstellung orientieren. Hierbei handelt es sich immer um eine Kombination aus einem sogenannten Weichteileingriff (Kapsel-, Sehnen- und Muskelansätze) mit einer entsprechenden knöchernen Korrektur (achskorrigierende Verschiebeosteotomien/ aufklappende und schließende Osteotomien/ Versteifungen (Lapidusarthrodese).

In unserer Praxis kommen folgende Verfahren zur Anwendung:

• laterales Release
• Kapselplastik
• Aikin-Osteotomie
• Chevron-Osteotomie
• Scarf-Osteotomie
• proximale Open-Wedge-Osteotomie
• Lapidus Procedure
• intermetatarsale Zuggurtung
• Korrekturoperation nach Reverdin-Greene