Kniescheibenluxation

Kniescheibenluxation / Patellofemorale Instabilität

Die Kniescheibe ist eingebettet in die Oberschenkelstreckmuskulatur und bildet gemeinsam mit der Oberschenkelrolle ein eigenes Gelenk (Patellofemoral-Gelenk). Die Kniescheibe ist ein großes Sesambein und sorgt für optimale Kraftübertragung und Gleitfähigkeit der Sehne. Das Gleiten der Kniescheibe in ihrem Gleitlager, welches durch die Oberschenkelrolle gebildet wird, kann durch viele unterschiedliche Faktoren beeinflusst werden. Dazu zählen die knöcherne Form des Gelenkes, die Muskelstrukturen und die Kapsel-Band-Strukturen. Den einzelnen Faktoren kommen je nach Beugungszustand des Kniegelenks unterschiedliche Funktionen für die Stabilität zu. Weitere wichtige Einflussfaktoren für das ungestörte Gleiten der Kniescheibe in ihrem Gleitlager sind die Beinachse und die Rotation des Oberschenkels im Vergleich zum Unterschenkel. Die Störung des Gleitverhaltens bzw. eine Ausrenkung (Luxation) der Kniescheibe ist eine äußerst komplexe Erkrankung und bedarf einer exakten Diagnostik. Alle einzelnen Faktoren, welche Einfluss nehmen können, müssen gesondert betrachtet und bewertet werden.

 

Bei der Kniescheibenluxation ist prinzipiell zwischen einer akuten (traumatischen) Luxation und einer anlagebedingten (habituellen) Form zu unterscheiden. Beide Krankheitsbilder bedürfen unterschiedlicher Therapien. Die akute (traumatische) Patellaluxation geht häufig auch mit einer Verletzung des Knorpels einher, was eine sofortige operative Therapie mit entsprechender Wiederbefestigung (Osteochondrale Flakerefixation) oder einer Entfernung abgeschlagener kleiner Knorpelteile erfordert.

 

Konservative Therapie:

Bei nur geringgradigen Veränderungen der einzelnen Strukturen ist eine konservative Therapie der Instabilität der Kniescheibe (Patellofemorale Instabilität) möglich. Hierzu ist insbesondere eine intensive muskuläre Kräftigung der Oberschenkelmuskeln zu zählen.

 

Operative Therapie:

Lässt sich unter diesen Maßnahmen eine Stabilität mit schmerzfreiem Gleiten der Kniescheibe nicht erreichen, müssen operative Therapien erfolgen. Die Therapie muss individuell an die jeweilige Veränderung angepasst werden.

 

Folgende Operationsmethoden werden in unserer Praxis durchgeführt:

  • Die arthroskopische Naht des medialen Retinaculums (Yamamotonaht)
  • Ersatzplastik des medialen patellofemoralen Ligamentes (MPFL Plastik)
  • Tuberositas tibiae Verschiebeosteotomie
  • Beinachsenkorrekturen (X- und O-Bein-Korrektur am Ober-, bzw. Unterschenkel)
  • Derotationsosteotomien am Ober- und Unterschenkel
  • Remodellierung des Kniescheibengleitlagers (Trochleaplastik)